Mehr Sport, weniger Gewicht, keine Zigaretten. Jedes Jahr dasselbe Spiel: Wir fassen gute Vorsätze und schmeissen sie ebenso schnell wieder über den Haufen! Wie wäre es mal mit einem Vorsatz, der dein Leben wirklich radikal verändern wird?
Was das für ein Vorsatz sein soll? Lesen! So einfach kann es sein. Ich möchte dir sechs Bücher vorstellen, die dein Leben verändern können. Mein Leben haben sie in jedem Fall verändert. Und es hat noch Spass gemacht, sie zu lesen.
Hast du dir schon mal vorgenommen, deine Wohnung aufzuräumen, und hattest am Ende des Tages nur den Kleinkram in einer Schublade (aus)sortiert? So ergeht es uns meiner Ansicht nach oft, wenn wir versuchen, unser Leben zu verändern.
Wir schrauben an Kleinigkeiten oder fangen am falschen Ende an. Doch manchmal gibt es auch diese „Aha-Momente“, die uns die Augen öffnen und uns einen riesigen Sprung nach vorne machen lassen. Ich möchte dir einige Bücher vorstellen, die das Potenzial dazu haben. Die Mischung ist bunt, von der leichten Lektüre bis hin zum Business-Bestseller ist alles dabei. Pick dir einfach raus, was dich spontan am meisten anspricht. Du kannst keine falsche Wahl treffen.
1. „Die 7 Wege zur Effektivität – Prinzipien für persönlichen und beruflichen Erfolg“ von Stephen R. Covey
Es ist eigentlich ein absoluter Klassiker und ich bin immer wieder verwundert, dass viele noch nicht von diesem Buch gehört haben. Mit über 20 Millionen verkauften Exemplaren ist es heute noch einer der wichtigsten Business-Bestseller. „Business-Bestseller“ bedeutet jedoch nicht, dass lediglich Geschäftsleute von dem Buch profitieren.
Stephen R. Covey vermittelt dir in diesem Buch das nötige Wissen, um Verantwortung für dein Leben zu übernehmen, und öffnet dir die Augen: Was ist wirklich wichtig im Leben? Wie setze ich klare Prioritäten? Wie baue ich gesunde Beziehungen auf? Dieses Buch hat mein Leben und mein Arbeiten radikal verändert.
Wenn du den Eindruck hast, dass du dich im Alltag aufreibst und trotzdem unzufrieden bist, ist dies dein Buch. Die Beispiele und Geschichten sind wie immer bei den Amerikanern sehr plakativ, allerdings liest sich das Buch dadurch auch wie von selbst und unterhält.
2. „Das Café am Rande der Welt: Eine Erzählung über den Sinn des Lebens“ von John Strelecky
Werbemanager John, immer busy und unter Zeitdruck, landet auf der Suche nach einer Tankstelle in einem kleinen Café in der Provinz abseits der Strassen. Eigentlich will er nur schnell einen Happen essen, doch dann entdeckt er auf der Speisekarte drei Fragen:
»Warum bist du hier? Hast du Angst vor dem Tod? Führst du ein erfülltes Leben?«
Ich will nicht spoilern, aber der Besuch in dem Kaffee wird zu einem Wendepunkt in seinem Leben. Und das kann er auch für den Leser werden, wenn man bereit ist, sich auf das Buch einzulassen.
Leicht zu lesen und in einer netten Geschichte verpackt führt uns John Strelecky zu den Fragen, die den Kern unseres Daseins ausmachen. Wer auf Fakten und nicht auf leichte Lektüre steht, sollte lieber zu einem Fachbuch als zu dieser netten Geschichte greifen. Alle anderen werden nicht enttäuscht: ein Buch, das bewegt.
3. „5 Dinge die Sterbende am meisten bereuen“ von Bronnie Ware
Ich gebe zu, dass der Titel zunächst abschreckt. Warum soll ich mich in meiner kostbaren Freizeit mit einem so traurigen Thema wie dem Tod oder noch dazu meinem Tod auseinandersetzen?
Die Antwort: Weil es dich dazu bringen wird, wirklich zu leben! Bronnie Ware, die als Palliativpflegerin viele Sterbende begleitet hat, berichtet in diesem Buch von berührenden Gesprächen, die ihr Leben tiefgreifend verändert haben.
Sterbende Menschen bereuen, dass sie zu viel gearbeitet und ihre eigenen Wünsche hinten angestellt haben. Sie beklagen, dass sie sich zu wenig Zeit für Familie und Freunde genommen und sich selbst nicht glücklich gemacht haben.
Niemand denkt gerne über seinen Tod nach. Die Vorstellung, zu sterben, ist für viele beängstigend. Aber sie hilft uns dabei, uns auf das zu konzentrieren, was wirklich wichtig ist. Dieses Buch rüttelt wach! Wem die Kurzzusammenfassung reicht, der findet hier mehr Infos bei der Welt. Ich empfehle allerdings die Lektüre des Buches, da der Aha-Effekt umso grösser ist, je mehr man in die Lebensgeschichten eintaucht.
4. „Die 4-Stunden-Woche: Mehr Zeit, mehr Geld, mehr Leben“ von Timothy Ferriss
Um unseren Lebensunterhalt zu verdienen, arbeiten wir von „9 to 5“, sprich von morgens bis abends. Wie werden für unsere Arbeitszeit bezahlt, Zeit ist Geld. Tim Ferriss räumt mit diesem Denken auf und erklärt uns, warum weniger Arbeitszeit nicht automatisch weniger Geld bedeutet. Er beschreibt einen neuen Lebensstil, bei dem es um Freiheit und das Verwirklichen der eigenen Träume geht.
Nicht mehr das Arbeiten bis zur Rente und das anschliessende „Geniessen der Freizeit“ sind das Ziel des Lebens. Ferriss zeigt den Weg, wie man sich immer wieder Miniauszeiten im Arbeitsalltag nimmt und mehr Zeit für die schönen Dinge des Lebens gewinnt; oder sich gleich selbständig macht mit Produkten, die eine dauerhafte Einnahmequelle darstellen.
Natürlich ist das Buch des Amerikaners sehr plakativ geschrieben und nicht alles eins zu eins umzusetzen. Aber unabhängig davon, ob man sein Leben komplett umkrempeln oder nur an kleinen Stellschrauben drehen will, liefert Tim Ferriss in seinem Buch die notwendigen Denkanstösse. Die Lektüre lohnt sich!
5. „Dinge geregelt kriegen – ohne einen Funken Selbstdisziplin“ von Kathrin Passig und Sascha Lobo
Schon vor der Lektüre hatte ich mit Vorurteilen zu kämpfen. Was soll man sich auch denken, wenn man so ein Buch von seiner Mutter geschenkt bekommt? Mittlerweile bin ich meiner Mutter sehr dankbar für das Geschenk und lese es in regelmäßigen Abständen immer wieder.
Kathrin Passig und Sascha Lobo gelingt es, mit dem Perfektionismus-Wahn aufzuräumen und eine gelassenere Einstellung zum Leben zu vermitteln. Wer offiziell aussehende Briefe gerne ungeöffnet lässt oder Behördengänge endlos aufschiebt, findet hier die Absolution. Die Botschaft: Es ist ok, unliebsame Aufgaben vor sich herzuschieben und nicht ständig effektiv, organisiert und auf Kommando motiviert zu sein.
Zitat: «Verfrühtes Handeln kann nämlich ebenso schädlich sein wie verspätetes. Hätte Romeo seinen Selbstmord am Grab von Julia noch etwas aufgeschoben, wären die beiden gemeinsam alt geworden. Eingedenk dieses traurigen Falles möchten wir diese Erkenntnis auf den Namen ‹Romeo-Regel› taufen. Fürs Vergiften ist später immer noch Zeit!»
Das Buch vermittelt jedoch nicht nur Müssiggang, sondern verhilft zu einer besseren Orientierung in einer Welt, in der man keinen Plan B, sondern die Fähigkeit, sich flexibel und intelligent durchzuwursteln, benötigt.
Und dabei noch glücklich wird, wie Passig und Lobo betonen: „Wir möchten uns in diesem Buch darauf konzentrieren, wie man selbst in diesem Leben mit so wenig zusätzlichem Aufwand wie möglich glücklicher wird.“
Klingt gut? Ist gut!
6. „Glück“ von Matthieu Ricard
Ich habe dir eine bunte Mischung versprochen und sehr viel grösser als von „Lobo zum Dalai Lama“ könnte der Sprung nicht sein. Der Autor des Buches, der Franzose Matthieu Ricard, war Genforscher und Molekularbiologe, bevor er buddhistischer Mönch und später Übersetzer des Dalai Lama wurde. »Glück ist kein Zufall, sondern jeder kann es erlernen«, so Matthieu Ricard.
Mitgefühl, Demut und Güte als Leitlinien des Handelns und eines Empfindens, das nicht von äusseren Umständen abhängig ist, sind der Schlüssel zu lebenslangem, tief empfundenem Glück. Das Buch bleibt nicht nur theoretisch: Übungen und Meditationsanleitungen am Ende eines jeden Kapitels bieten praktische Hilfe.
Auch wenn du bisher wenig Berührungspunkte mit dem Buddhismus hattest, empfehle ich dir dieses Buch. Die religiöse Einstellung spielt keine Rolle bei der Lektüre. Du wirst weder Belehrungen noch Bekehrungen finden, stattdessen jedoch unglaublich viele Denkanstösse und eine Lebenseinstellung, die ihresgleichen sucht.
Ich hoffe, bei der breiten Auswahl ist etwas dabei, was dich direkt angesprochen hat? Dann zögere nicht lang, sondern starte mit der Lektüre.
Wenn du wenig Zeit hast und auf der Suche nach der Quintessenz bist, möchte ich noch mal darauf hinweisen, dass ich in meinem kleinen Ratgeber „Das Geheimnis eines glücklichen Lebens“ die wichtigsten Inhalte der vorgestellten sowie weiterer Bücher für dich zusammengefasst habe.
„Keine Zeit“ ist somit keine Ausrede, deinen Vorsatz nicht in die Tat umzusetzen: 2024 glücklich werden.
Viel Spass beim Lesen,
deine Bella