Schmetterlinge im Bauch und die rosarote Brille auf der Nase: Verliebt zu sein, kann herrlich sein. Ständig kreist in unserem Kopf die Frage, wie wir ihn oder sie für uns gewinnen können. Doch gibt es wirklich Tricks, mit denen wir unsere Chancen steigern? Oder die uns sogar helfen, wenn wir unglücklich verliebt sind? Ja, denn so rätselhaft wie die Liebe auch zu sein scheint, ist sie nicht. Einige wichtige Faktoren hat die Wissenschaft bereits entschlüsselt!

Die Biologie der Liebe

Einen Blick auf die biochemischen und neuronalen Prozesse zu werfen, die in Zusammenhang mit dem Gefühl des Verliebtseins ablaufen, ist sicherlich nicht die romantischste Herangehensweise an das Thema Liebe, dafür jedoch eine umso spannendere und hilfreiche. So empfinde ich es jedenfalls. Falls es dir jedoch zu theoretisch wird, spring einfach zu den konkreten Tipps nach unten.

Unsere Instinkte und Triebe mischen ganz gehörig bei der Partnersuche mit und setzen uns die rosarote Brille auf. So ist es mit Blick auf die potentielle Nachkommenschaft sinnvoll, wenn sich die Immunsysteme der Partner stark voneinander unterscheiden. Der Mix der Gene im Falle der Zeugung eines Kindes sichert diesem die besten Voraussetzungen für ein abwehrstarkes Immunsystem. Doch woran erkennen wir den unter diesem biologischen Blickwinkel optimal zu uns passenden Partner, ohne nach der Blutgruppe und weiteren Werten zu fragen? Ein Hinweis auf die Antwort findet sich schon in der Redewendung „ich kann dich nicht riechen“. Denn wir erkennen am Geruch eines Menschen, ob dieser in Bezug auf das Immunsystem eine gute Ergänzung zu uns wäre. In diesem Fall werden wir wie magisch vom Körpergeruch des anderen angezogen und empfinden ihn wie ein Lockmittel.

Das Schnuppern am anderen verrät uns, ob unser Partner biologisch zu uns passt. Der Geruch verrät allerdings nicht, ob es sich um einen treuen und ehrlichen Partner handelt. Doch zusätzlich zum Geruch unterziehen wir unsere Beziehungskandidaten auch weiteren, unwillkürlich ablaufenden Checks.

Während Männer beispielsweise die Gesundheit einer Frau in Sekundenschnelle anhand des Glanzes der Haare und der Beschaffenheit des Teints erfassen und einen Taille-Hüfte-Quotienten von 0,7 sehr attraktiv finden, achten Frauen je nach Zyklusphase auf unterschiedliche Faktoren. So fühlen sie sich in der Phase des Eisprungs eher von markanten Gesichtsformen, die auf einen hohen Testosterongehalt hindeuten, angezogen. In anderen Zyklusphasen drehen sich Frauen eher nach dem Typ treusorgender Familienvater mit weichen Gesichtskonturen um. Allgemein gilt zudem, dass wir uns von Menschen angezogen fühlen, die uns vom Bildungsstand, Intellekt und Wertesystem ähneln.

Hat man also den richtigen Partner erschnuppert und durch einen Check der Physiognomie, Gestalt und seines Intellekts für attraktiv befunden, nimmt der Wahnsinn seinen Lauf. Wir sind verliebt, segeln auf Wolke sieben und können an nichts anderes mehr denken, als an Mister oder Misses X. Diese Phase ist sicherlich einer der schönsten, sofern das Interesse denn auch erwidert wird. Allerdings bringt diese starke Konzentration auf den Wunschpartner in der Phase des Werbens auch einige Probleme mit sich.

Denn es besteht die Gefahr, dass wir uns so stark auf unseren Traumpartner konzentrieren, dass wir die Erfolgsaussichten durch unser Verhalten reduzieren. Lassen Sie mich die Situation etwas dramatisieren: Ohne ihn oder ohne sie ist ein Leben von heute auf morgen nicht mehr vorstellbar. Alles Glück dieser Welt hängt davon ab, ob Mister oder Misses X sich für uns entscheiden.

Was dabei in uns abläuft, ist Folgendes: Wir gaukeln unserem Geist vor, dass wir ohne den anderen nicht mehr lebensfähig wären, und es entsteht eine starke Fixierung auf den Wunsch, eine Beziehung mit ihm oder ihr einzugehen. Unsere Instinkte sind so angelegt, dass sie unser Überleben sichern. Artgenossen um sich zu haben, die uns in ihre Gruppe aufnehmen und mit uns durchs Leben gehen, war früher absolut überlebenswichtig. Auch wenn wir heutzutage als Einzelgänger nicht von Raubtieren zerrissen werden oder verhungern, so verspüren wir weiterhin den angeborenen Drang, in einer Gemeinschaft Gleichgesinnter geborgen zu sein.

Wir möchten von unseren Mitmenschen akzeptiert und freundlich aufgenommen werden. Wenn wir uns noch dazu auf eine Person fixieren, so hängt unser Überleben gefühlt davon ab, dass dieser Mensch uns mag und mit uns zusammen sein will. Das Gefühl kennst du sicherlich, oder? Unsere Instinkte schlagen bei jedem Hinweis auf Ablehnung Alarm und unsere Gefühle fahren Achterbahn. Doch diese verzerrte Wahrnehmung der Realität bringt uns in der Phase der gegenseitigen Umwerbung nicht unbedingt in die beste Ausgangsposition, um es vorsichtig zu formulieren.

Welchen Partner wünschen wir uns?

Versetzen wir uns einmal in unser Gegenüber, dem die rosarote Brille vielleicht noch nicht gänzlich den Blick vernebelt hat. Würden wir uns von einem Partner angezogen fühlen, der uns den Eindruck vermittelt, dass wir für sein Glück verantwortlich sind und der sein Leben in unsere Hände legt? Wünschen wir uns nicht eher einen in sich ruhenden und glücklichen Menschen an unserer Seite, für dessen Zufriedenheit wir zwar nicht verantwortlich sind, aber der sein Glück mit uns teilt und bei dem wir noch dazu spüren, dass er uns liebt, obwohl er nicht von uns abhängig ist? So geht es auch der anderen Seite. Wir können diese „Unabhängigkeit“ vortäuschen oder sie wirklich fühlen; letzteres ist sicherlich die bessere Variante.

Somit ist es von Vorteil, unseren Instinkten und Trieben zu signalisieren, dass man keinesfalls einsam in der Prärie steht, wenn sich der Wunschkandidat gegen eine Beziehung mit uns entscheidet. Die rein logische Erkenntnis reicht unserem auf das Objekt der Begierde fixierten Geist allerdings nicht. Wir müssen wirklich fühlen, dass wir nicht von der Liebe und Akzeptanz eines Menschen abhängen. Zu beschreiben, wie wir unsere Emotionen beeinflussen, sprengt leider den Rahmen dieses Artikels. Dazu möchte ich dich auf Seite 93 meines Buches verweisen. Bis du diese Methode gelernt hat, kannst du dich aber mit diesen Tipps behelfen:

1. Dein Leben und deine Freunde nicht vergessen

Wenn du verliebst bist, denkst du ständig an das Objekt deiner Begierde. Du gehst dahin, wo du ihn oder sie treffen könntest, du findest spannend, was er oder sie spannend findet. Darüber vergisst du schnell deine eigenen Interessen und vernachlässigst deine Freunde. Steuer bewusst dageben und lebe dein Leben: Geh mit deinen Freunden feiern, pflege deine Hobbies und tue, was dir gut tut. Du wirst doppelt davon profitieren.

2. Lass es langsam angehen

Zeit ist relativ. Um das zu bestätigen, müssen wir nicht die Relativitätstheorie verstehen, es reicht auch, einfach mal verliebt zu sein. Das Warten auf eine WhatsApp Antwort dauert dann Stunden, während die Uhr weiterhin hartnäckig behauptet, dass wir erst vor fünf Minuten geschrieben haben. Akzeptiere dies und nimm den Fuß vom Gaspedal. Jeder hat sein eigenes Tempo und es bringt nichts, jemanden zu seinem Glück zwingen zu wollen. Wir oben schon beschrieben geht das im Zweifelsfall nur nach hinten los. Lenk dich ab und übe dich in Geduld. Und lass dein Gegenüber ruhig mal auf deine Antwort warten. Er oder sie muss sich den Platz an deiner Seite erkämpfen.

3. Tu etwas für dich

Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, sich richtig um dich zu kümmern. Du wolltest schon immer mit CrossFit oder Freelethics loslegen? Oder deine Ernährung umstellen? Nutze die Gelegenheit und kümmere dich um dich, deinen Körper und deine Gesundheit. Du lenkst damit deine Energie in die richtigen Bahnen, was dir ebenfalls doppelt hilft: Du kommst deiner Traumfigur näher, fühlst dich immer attraktiver und strahlst das aus!

4. Vorsicht: Rauschzustand!

Hast du nachts betrunken schon mal eine Nachricht geschrieben, die du am nächsten Tag bitter bereut hast? Im betrunkenen Zustand machen wir peinliche Sachen! Wenn du verliebt bist, bist du ebenfalls in einem rauschähnlichen Zustand. Dein Gehirn befindet sich im Ausnahmezustand! Sei dir dessen bewusst und verschiebe alle wichtigen Entscheidungen auf später. Kündige weder deinen Job, deine Wohnung noch schließ teure Verträge ab. Warte lieber, bis du wieder einen „nüchternen“ Blick auf die Dinge hast.

5. Such dir Unterstützung und wähle weise

Ja, wir befinden uns im Rauschzustand, wie schon gesagt. Und dann sollen wir gleichzeit objektiv unser Handeln planen und reflektieren? Außerdem haben wir einen unglaublichen Gesprächsbedarf. Daher empfehle ich dir, dir Unterstützung von einer Person zu holen, die dir in deiner Lage weiterhilft. Das kann deine beste Freundin, ein Coach oder auch eine andere Vertrauensperson sein. Wichtig sind bei der Auswahl folgende Fragen: Sagt dir dieser Mensch offen seine Meinung und widerspricht dir auch? Handelt dieser Mensch in deinem Interesse? Vertraust du ihm/ihr voll? Wenn du nicht alle Fragen mit einem deutlichen „ja“ beantworten kannst, schau dich lieber weiter um.

6. Bleib du selbst

Auch wenn ich jetzt einige Tipps gegeben habe, bei denen du dein Verhalten reflektieren sollst, der wichtigste Tipp bleibt: Sei du selbst und verbiege dich nicht für deinen Wunschpartner. Eine Beziehung, die auf einer Täuschung basiert, wird dich nicht glücklich machen und nicht lang andauern.

Wer einen lustigen Abend verbringen und sich von dieser Botschaft überzeugen möchte, für den habe ich noch zwei Filmtipps: „Hitch, der Date-Doktor“ und „Die nackte Wahrheit“.

Viel Spaß beim Kinoabend wünscht dir,

Deine Bella


1 Kommentar

Die Erfolgsformel für deine Beziehung - Bella van Hooge · Februar 4, 2024 um 3:14 pm

[…] ob eine Beziehung scheitert? Die Antworten erstaunen. Vor kurzem habe ich über die Liebe und das Verliebt-Sein geschrieben. Dazu habe ich viele Mails und Fragen von Menschen erhalten, die bereits in Beziehungen […]

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